Der ganzheitliche Ansatz des Golftrainings

„Das Leben ist stets ein Lernprozess. Im Training musst Du Dich selbst testen und weiterentwickeln, um für die große Herausforderung des Lebens bereit zu sein.”
Morihei Ueshiba, Begründer des Aikido
Dieses Zitat weist darauf hin, dass das Training einer Sportart auf das ganze Leben Einfluss haben kann. Wir sollten unsere Zeit auf dem Golfplatz dafür verwenden uns weiter zu entwickeln. Nicht nur golfspezifisch, sondern auch ganzheitlich. Unter ganzheitlich verstehen wir mehr als das Erlernen von Grundschlagarten. Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass nicht nur die Technik leistungsbestimmend ist, sondern auch Faktoren wie die Ernährung, Fitness und die ganzheitliche Nutzung unseres Gehirns.

Damit Ihr Training zu einer Bereicherung Ihres Lebens wird, haben wir uns mit verschiedenen Gehirn- und Lernmodellen auseinandergesetzt. Wir haben gelernt, dass jeder Mensch eine oder mehrere bevorzugte Arten hat wie er denkt, wie er lernt, wie er kommuniziert und wie er Entscheidungen trifft. Wenn wir mit unserer Umwelt in Verbindung treten, verlangen unterschiedliche Situationen unterschiedliche Denk- und Handlungsweisen.

Wenn Sie sich Ihrer Denkpräferenzen bewusst sind, lernen Sie Ihr Denken, Ihre Entscheidungsfindung und Ihren Kommunikationsstil jeder Situation anzupassen. Sie finden auch eine Erklärung dafür, warum Sie mit einigen Leuten besser zu Recht kommen als mit anderen. Weiterhin wird Ihnen klar, warum einige Schulfächer und Aspekte Ihrer Ausbildung für Sie attraktiver waren als andere. Weshalb Ihnen bei Ihrer Arbeit manche Tätigkeiten mehr liegen und Spaß machen als andere. Ihre Denk- und Lernweise basiert auf einem metaphorischen Abbild Ihres Gehirns. In unserem Lernmodell haben wir es in drei Bereiche aufgeteilt.

Der rational, der kreativ und der emotional Handelnde

Der Rationale wird durch die linke Gehirnhälfte gesteuert, die für die rechte Körperseite verantwortlich ist. Demnach sind die Rationalen meist ausgeprägte Rechtshänder. Stark ausgeprägte Funktionen sind bei diesem Typ das logische, analytische, sequentielle und rationale Denken. Eine links-dominante Person wird sich in einem technischen Beruf, der Organisationstalent, logistische Fähigkeiten und den Umgang mit Fakten erfordert wohler fühlen. Eine solche Person denkt logisch, studiert gesicherte Daten sorgfältig und arbeitet systematisch. Ohne Phantasieeinflüsse und Abweichungen geht sie einem Ziel nach. Im Golfsport muss sie die Bewegung verstehen und oft sequentiell üben, um sie ausführen zu können.

Die Kreativen und Emotionalen werden mehr durch die rechte Gehirnhälfte gesteuert. Diese erfasst die Welt und den Menschen auf eine unmittelbare, intuitive, visuelle und emotionale Art.

Der Kreative zeichnet sich durch plötzliche und spontane Intuition aus. Er freut sich über neue Ideen, abstrakte Konzepte und hypothetische Ansätze. Oft sind diese Menschen künstlerisch begabt. Der Golfsport macht ihnen Spaß. Das Training muss Freiraum für eigene Gedanken und kreative Versuche bieten.

Der Emotionale liebt zwischenmenschliches Miteinander. Er hat einen ausgeprägten Bindungstrieb und großes Einfühlungsvermögen. Bilder und Metaphern sind ihm lieber als Worte und logische Schlüsse. Er lernt am besten, wenn er sich in seiner Umgebung wohl fühlt. Das Fühlen spielt auch beim Erlernen der Bewegung die wichtigste Rolle.

An jedem Kapitelende stellen wir Ihnen Übungen vor, die für jede dieser Präferenzen geeignet sind. Probieren Sie die verschiedenen Trainingsformen aus und erkennen Sie selbst welche Ihnen am besten liegt. Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Typisierungsmodell ist es sich seiner Präferenzen bewusst zu werden. Selten trifft man eine Reinform, meist sind wir Mischtypen, wobei ein Typ oft deutlich stärker ausgeprägt ist.

Wollen Sie nun im Golfsport möglichst schnell vorankommen, so ist es sinnvoll die Übungen durchzuführen, die Ihrer bevorzugten Lernweise entsprechen. Wollen Sie aber für Ihr Leben lernen, so sollten Sie Ihr Gehirn ganzheitlich nutzen. Nur so ist es möglich sein volles Potenzial zu entfalten.

Tests verdeutlichen, dass die intelligentesten Menschen nicht nur in einem Gehirnareal denken, sondern in allen. Einige Mathematiker lösen sogar mathematische Probleme mit ihrem kreativen Gehirnbereich. Um erfolgreich zu Golfen müssen Sie lernen, Ihr Gehirn ganzheitlich zu nutzen, da diese Sportart alles verlangt.

Bei jedem Schlag brauchen Sie alle Gehirnbereiche. In der Schlagplanung benötigen Sie zum Beispiel Ihren rationalen Anteil um Informationen wie Länge zum Loch, Wind, Lage des Balles zu sammeln. Ihren kreativen Bereich benötigen Sie um einen möglichen Lösungsweg zu finden (Ball flach oder hoch anspielen, mit einer Kurve, usw.).

Auch der emotionale Gehirnbereich ist gefordert. Sie müssen wahrnehmen wie Sie sich fühlen und entscheiden wie Sie den Schlag spielen wollen (Risikoreich, Aggressiv, Defensiv, usw.). Sie sehen, dass einseitiges Denken nicht gefragt ist. Nutzen Sie Ihr Training um die Aufgaben beim Golf ganzheitlich zu meistern. Vielleicht gelingt es Ihnen diese Handlungsmethode auch in Ihrem Alltag anzuwenden.

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