Technik – Der Chip

Der Chip ist ein kurzer Annäherungsschlag, der den Ball möglichst nahe an die Fahne befördern soll. Es kann jeder Schläger zum Chippen verwendet werden. Je nach gewünschtem Flug-Roll-Verhältnis nehmen die meisten Spieler ein Eisen 5 - SW.

Ein guter Grundgedanke beim Chippen ist eine Puttbewegung auszuführen.

Griff und Haltung

Der Griff gleicht dem Griff des langen Spiels (vgl. Seite 34). Die Standbreite ist etwa schulterbreit und Füße, Hüfte und Schultern zeigen zum Ziel. Die Knie sind leicht gebeugt und der Oberkörper ist aus dem Becken etwas nach vorne gekippt. Die Hände befinden sich links der Mitte, so dass der Schaft etwas zum Ziel gekippt ist. Die Ballposition ist etwas rechts der Mitte, damit der Schläger den Ball vor dem Boden trifft.

Die Bewegung

Der Chip ist wie der Putt eine Pendelbewegung. Eine gute Vorstellung ist eine Standuhr mit einem langen Pendel. Die Handgelenke bleiben stabil und die Ellenbogen leicht gestreckt. Die Bewegung wird aus Schultern und Armen durchgeführt. Diese bilden aus frontaler Sicht ein Dreieck, das während des gesamten Schwungs unverändert bleibt.

Die Länge des Ausholens und des Durchschwungs ist gleich. Die Bewegung sollte langsam und rhythmisch durchgeführt werden. Es ist kein Schlagen, sondern ein Pendeln. Der Schlägerkopf bewegt sich wie beim Putt auf einer fast geraden Linie zurück und durch den Ball.

Die Schlägerwahl

Das Ziel beim Chippen ist es meistens einen Landepunkt kurz nach Grünanfang anzuspielen. Es sollte der möglichst flachste Schlag gewählt werden.

Ist der Ball zwei Meter vom Grünrand und die Fahne 20 Meter entfernt, eignet sich ein Eisen 5-8. Ist der Ball zwei Meter vom Grünrand und die Fahne sechs Meter entfernt, eignet sich ein Eisen 9 - SW. Die Schlägerwahl wird ebenfalls beeinflusst von der Graslänge, nassem oder trockenem Boden, einem Bergauf oder Bergab zur Fahne.

ChipüŸbungen

Im Folgenden werden drei Möglichkeiten aufgezeigt sich das Chippen anzueignen. Sie sollten jede Trainingsform ausprobieren, um Ihr Gehirn möglichst vielseitig anzusprechen. Führen Sie jede Übung mindestens 20 Minuten lang durch und stellen Sie nach dem Training fest welche Herangehensweise Ihnen am besten gefällt.

Wenn Sie Ihre bevorzugte Form gefunden haben, fragen Sie Ihren Golflehrer nach weiteren Trainingsformen, die in diese Richtung gehen. Dadurch sollten Sie am schnellsten vorankommen. Denken Sie aber daran, dass es selten eine Reinform dieser Lerntypen gibt. Meist sind wir Mischtypen, die mehr als eine Lernpräferenz haben. Durch abwechslungsreiches Üben gestalten wir auch unser Training interessanter und lernen unser Gehirn ganzheitlicher zu nutzen.

Eine besondere Herausforderung ist es eigene Trainingsformen zu entwickeln. Schon beim Aufschreiben der Trainingsformen und durch das geistige Durchführen werden Sie Ihre Lernpräferenz erkennen. Diskutieren Sie Ihre Übungen mit einem Freund oder Trainingspartner und probieren Sie die Übungen aus.

Rational

Stecken Sie mit vier Tees ein Landerechteck um ein Loch ab. Die Seiten sollten ein Meter lang sein. Aus zwei, vier und sechs Metern Entfernung die Landefläche mit dem SW, Eisen 9, Eisen 7 und Eisen 5 im Flug anspielen und beobachten wie weit der Ball noch rollt. Am besten Sie machen mit jedem Schläger aus jeder Entfernung mindestens fünf Schläge. Je besser Sie werden umso näher sollten Ihre fünf Bälle zusammen liegen.

Kreativ

Lassen Sie fünf Bälle neben dem Übungsgrün. Wählen Sie ein Loch aus und stellen Sie sich vor jedem Schlag vor wie der Ball fliegt, landet, springt und bis zum Loch ausrollt. Nach jedem Schlag den Schläger wechseln. Um Ihre Vorstellungskraft zu trainieren machen Sie vor dem Schlag die Augen zu.

Emotional

Fünf Bälle neben dem Übungsgrün fallen lassen, ein Loch wählen und vor jedem Schlag Übungsschwünge machen. Dabei auf einen gleichmäßigen Rhythmus achten und das Gras streifen. Erst wenn der Rhythmus gleich bleibt an den Ball stellen, zielen und chippen. Nach jedem Versuch das Rhythmusgefühl neu aufbauen.

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