Putt-Tests

Der Test: Spielen Sie jeweils 4 Putts aus folgenden Entfernungen:

Kurze Putts: 0,75 Meter, 1 Meter, 1,5 Meter, 2 Meter, und 2,5 Meter
Lange Putts: 4 Meter, 7 Meter, 10 Meter, 13 Meter und 16 Meter

Ideal ist es den Test nur mit einem Ball zu machen und nach jedem Putt zu einer anderen Entfernung zu gehen. Wenn Sie jede Distanz vier Mal in Folge spielen wird das Ergebnis besser als Ihre eigentliche Puttleistung, da Sie sich an die Dosierung und den Break gewöhnen

Bei den kurzen Putts müssen Sie nur notieren ob Sie den Ball gelocht haben oder nicht. Für jeden gelochten Ball erhalten Sie einen Punkt. Maximal sind 20 Punkte möglich. Bei den langen Putts müssen Sie jeden Ball bis ins Loch fertig spielen. Sie notieren nur die Summe aller Putts. Ein perfekter Durchgang wäre mit 20 Putts absolviert.

Die Scorekarte für Ihren Test könnte wie folgt aussehen:

Kurz 0,75 Meter 1 Meter 1,5 Meter 2 Meter 2,5 Meter Summe
Ergebnis ___ / 4 ___ / 4 ___ / 4 ___ / 4 ___ / 4  
Lang 4 Meter 7 Meter 10 Meter 13 Meter 16 Meter Summe
Ergebnis ___ / 4 ___ / 4 ___ / 4 ___ / 4 ___ / 4  
Ihr Ergebnis können Sie in der folgenden Handicapliste ersehen. Bisher habe ich nur die Daten meiner Schüler, die für mich schon über 5000 Testputts machen mussten. Wenn Sie mir Ihr Ergebnis und Ihr Handicap zusenden wäre das eine große Hilfe. Auch wäre es gut, wenn Sie dazu schreiben könnten ob das Ergebnis Ihre Leistung widerspiegelt und Sie für Ihr Handicap eher ein guter oder ein schlechter Putter sind.
Anzahl gelochter Putts 0-5 6-8 9-11 12-13 14 15 16 17 18-20
Handicaps Kurz 36 25 18 11 6 3 0 +2 +4
Anzahl gelochter Putts 47+ 44-46 42-43 40-41 39 38 37 36 35 und besser
Handicaps Kurz 36 25 18 11 6 3 0 +2 +4
Wenn Ihr Handicap besser ist, als mein Putthandicap dann sollten Sie an Ihrem Putten trainieren.
Ich unterteile Putten in lang und kurz, danach richten sich auch die Übungen. Dank Putt Sam habe ich verstanden welche Faktoren für welchen Bereich wirklich wichtig sind. Eine Analyse mit diesem Gerät ist immer eine große Hilfe. Trainieren müssen Sie aber dann selbst und darauf basieren meine folgenden Übungen.

Übungen für die Verbesserung von kurzen Putts:

1. Zielen:

Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten sein Zielen zu verbessern. Entweder nutzen Sie einen langen Strich auf Ihrem Ball, richten diesen genau auf Ihren Breakpunkt aus und stellen dann Ihren Putter (ideal mit Ziellinie) dazu, oder Sie nutzen ein Zwischenziel, dass maximal 50cm vor dem Ball ist und zielen darauf. Je näher ein Ziel umso leichter fällt das Zielen und die Vorstellung für die Startrichtung wird deutlich verbessert.

2. Stellung der Schlagfläche im Treffmoment:

Für mich ist dies am schwierigsten zu trainieren. Meist wird die Stellung der Schlagfläche besser, wenn das Zielen, die Schwungbahn und die Rotation der Schlagfläche sich verbessern. Testen können Sie sich am besten mit dem Putt Sam oder mit zwei Bällen, die Sie genau nebeneinander auf das Grün legen und gleichzeitig putten. Ist die Schlagfläche geschlossen rollt der vordere Ball weiter, ist die Schlagfläche offen, dann rollt der nähere Ball weiter.
Um zu gewährleisten, dass die Bälle immer genau nebeneinander liegen können Sie zwei Tees tief ins Grün stecken und dann die Bälle immer von der gleichen Position starten.
In den Bildern sieht man, dass der linke Ball weiter rollt. Das zeigt, dass die Schlagfläche im Treffmoment offen war und die Hacke deshalb den Ball zuerst getroffen hat.

3. Schwungbahn:

Die Bahn des Schlägers ist ein deutlich überschätzter Faktor beim putten. Vermutlich wird die Schwungbahn häufig trainiert weil man als Trainer diese am einfachsten sieht und deshalb davon ausgeht, dass hier der Fehler liegt. Trotzdem kann man die Schwungbahn bei starker Abweichung gut mit zwei aufgeteeten Schlägern trainieren.
Die optimale Schwungbahn ist nicht gerade sondern läuft leicht von innen nach innen. Deshalb sollten Sie sich nicht in einen zu engen Schlägerkorridor zwingen. Bestimmen Sie lieber eine klare Finishposition im Durchschwung zu der Sie schwingen wollen. Wenn Sie dort ankommen wird Ihre Schwungbahn ordentlich sein.

4. Rotation der Schlagfläche kurz vor und kurz nach dem Treffmoment:

Wenn Sie Yipsen oder das Gefühl haben beim Putten viel mit den Händen zu arbeiten, dann haben Sie mit Sicherheit zu viel Rotation in der Schlagfläche um den Treffmoment.

Aus meiner Sicht einer der wichtigsten Faktoren für konstante kurze Putts. Am besten trainieren Sie dies indem Sie eine Finishposition markieren und vorher festlegen wie dort die Stellung der Schlagfläche sein soll. Als Vorstellung könnte die Schlagfläche in dieser Position noch gerade zum Ziel zeigen.

Im Bild sieht man zwei Tees, die ich an die Stelle meines Finishs gesteckt habe. Ich konzentriere mich darauf meine Finishposition mit einer möglichst squaren Schlagfläche genau bei den Tees zu haben.

5. Timing:

Wenn Sie bei kurzen Putts zu langsam ausholen oder im Durchschwung ruckartig beschleunigen verschlechtern Sie Ihre Chance einen kurzen Putt einzulochen.

Versuchen Sie einen „natürlichen“ Rhythmus zu schwingen. Nicht zu langsam zurück und nicht zu schnell nach vorne. Diesen Wert können Sie wirklich nur mit Putt Sam genau erhalten. Zu Hause könnten Sie sich auch Putts von guten Spielern auf dem Fernseher ansehen und versuchen den Rhythmus zu kopieren. Wählen Sie den Spieler und den Rhythmus der Ihnen am angenehmsten erscheint.
Hier sehen Sie einen Spieler mit einem wirklich guten Rhythmus:

6. Lesen des Grüns:

Sollten alle Sam Werte gut sein und Sie putten schlecht könnte es an Ihrem schlechtem Grünlesen liegen. Das überprüfen Sie am schnellsten mit zwei Tees und einem kleinen Ballmarker.

Drücken Sie den Ballmarker in das Grün und legen Sie Ihren Ball darauf. Nun entscheiden Sie sich für den Break und stecken ca. 1-2m nach dem Ball ein Tee rechts und ein Tee links der Puttlinie. Dieses Teetor sollte 1,5-2 Ballbreiten groß sein. Wenn Sie nun Putten und das Tor treffen sehen Sie ob Ihr Break gut oder schlecht gewählt war. Sie sollten mehrere Putts machen, da die Dosierung den Break deutlich verändert. War Ihr Breakpunkt falsch verstellen Sie das Teetor bis Sie den richtigen Break gefunden haben.

7. Die Geistige Routine:

Wenn Putt Sam Ihnen versichert, dass Sie in allen Bereichen ein guter Putter sind und Sie Breaks gut lesen, dann kann es nur an Ihrer geistigen Routine liegen.

Folgender Ablauf ist empfehlenswert:
  • Festlegung des Breakpunktes aus der Perspektive Ball-Loch
  • Ausrichten der Linie auf dem Ball auf den Breakpunkt
  • Probeschwünge neben dem Ball mit vollem Focus auf die Geschwindigkeit. Dabei keine technischen Gedanken, sondern nur das Gefühl aufbauen.
  • Am Ball den Schläger nach der Linie ausrichten und letzter Blick zum Ziel.
  • Den Schlag ohne inneren Monolog ausführen, nur auf das Gefühl der Dosierung achten

Übungen für die Verbesserung der langen Putts:

1. Mittigkeit des Treffens:

Das Treffen mit der Mitte der Schlagfläche hat zwei Vorteile. Zum einen haben Sie den maximalen Energietransfer und zum anderen verdreht sich Ihre Schlagfläche nicht. Der maximale Energietransfer ist beim langen Spiel am wichtigsten. Beim Putten ist es „nur“ wichtig immer den gleichen Energietransfer zu haben. Wenn Sie Ihren Ball z.B. immer 3cm zur Spitze treffen sind die Energieübertragung und das Aufdrehen Ihrer Schlagfläche auch konstant, was in Ordnung wäre.

Um die Wiederholbarkeit zu überprüfen können Sie den Gummibärchentest machen.Legen Sie einen Golfball genau auf die Mitte Ihrer Schlagfläche und kleben Sie jeweils ein Gummibärchen 2-3 Millimeter vom Ball entfernt auf die Schlagfläche. Wenn Sie nun putten und nicht präzise die Mitte Ihrer Schlagfläche treffen wird das Gummibärchen den Ball aus der Richtung schicken und sie werden es fühlen und hören.

Anstelle der Puttclips können Sie auch bei Dave Pelz Putt Clips bestellen. Diese kosten 29,95$ und schmecken bei weitem nicht so gut.
Außerdem müssen die Clips mit beidseitigem Klebeband auf dem Putter angebracht werden. Die Gummibären muss man nur anschlecken

www.pelzgolf.com/proshop/proshop.aspx?proshopid=pclips

2. Antizipieren der Bewegung schon im Probeschwung:

Der Probeschwung ist der Moment, bei dem Sie sich nur noch auf die Distanzkontrolle konzentrieren sollten. Der Schwung sollte kein hin und her ohne Pause sein, sondern genau die Merkmale wie ein richtiger Putt haben. Beginnend auf Ballhöhe mit Ihrem Rhythmus und einer Finishposition. Beim Blick zum Ziel können Sie den Gefühlsaufbau unterstützen indem Sie sich das Rolltempo des Balles vorstellen.

http://www.youtube.com/watch?v=2Y-hB3I7ud8&feature=related


Wenn Sie es noch nie gemacht haben Putten Sie ein paar Bälle während Sie zum Loch schauen. Dann bekommen Sie eine klare Vorstellung von der Startgeschwindigkeit und der Rollzeit.Meine Lieblingsübung ist Putten und bevor Sie zum Loch sehen im Geiste festlegen wo der Ball genau liegen geblieben ist. Am besten sagen Sie die Position mit klaren Meterangeben an. Diese Übung wird Ihr Längengefühl deutlich verbessern!

Eine weitere Übung ist für den Probeschwung eine klare Finishposition zu bestimmen in die Sie schwingen möchten. Markieren Sie diese Position mit einem Teetor. Passen Sie den Probeschwung an das Teetor an und kopieren Sie diesen Schwung am Ball. Wenn Sie mehrere Bälle von der gleichen Stelle putten sollten Sie an der gleichen Stelle enden. Machen Sie vor jedem Putt die Probeputts mit der klar definierten Finishposition und machen Sie diese Routine vor jedem Putt.

3. Timing:

Wenn Sie beim Putten zu langsam ausholen oder im Durchschwung ruckartig beschleunigen verschlechtern Sie Ihre Chance einen langen Putt tot an das Loch zu spielen oder ein zu lochen.
Versuchen Sie einen „natürlichen“ Rhythmus zu schwingen. Nicht zu langsam zurück und nicht zu schnell nach vorne. Diesen Wert können Sie wirklich nur mit Putt Sam genau erhalten. Zu Hause könnten Sie sich auch Putts von guten Spielern auf dem Fernseher ansehen und versuchen den Rhythmus zu kopieren. Wählen Sie den Spieler und den Rhythmus der Ihnen am angenehmsten erscheint.

Hier sehen Sie einen Spieler mit einem wirklich guten Rhythmus:

www.youtube.com/watch?v=2Y-hB3I7ud8&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=bEiv-SCGdlI

3. Roll des Balles:

Entscheidend für die Distanzkontrolle beim Putten ist ein guter und gleichmäßiger Roll Ihres Balles. Hierfür sind folgende Faktoren verantwortlich.

  • Aufwärts oder Abwärtsbewegung Ihres Schlägerkopfes durch den Ball
  • Loft Ihre Putters im Treffmoment

Präzise können Sie diese Werte nur mit dem Putt SAM erfassen. Ohne dieses Gerät müssen Sie morgens früh auf ein Grün gehen, wenn noch Tau darauf ist. Putten Sie lange Putts und schauen Sie ob Ihr Ball erst lange springt oder schnell zu rollen beginnt.

 Auf den Bildern sieht man wie mein Ball auf den ersten Metern springt und erst spät zu einem gleichmäßigen rollen übergeht. Um dies zu verbessern kann ich die Ballposition mehr in die Mitte meines Standes nehmen oder im Treffmoment die Hände etwas weiter vor dem Ball haben. Probieren Sie einfach aus was Ihren Ball am schnellsten zum rollen bringt. Ich hoffe ich konnte Ihrem Spiel einige Anregungen geben und dass Sie einige Putts auf Ihren nächsten Runden sparen.

Kommentare:

Kommentar von GegenPelze | 13.07.2013

Der Gummibärchen-Hinweis ist super! Ich hoffe das funktioniert wirklich und war nicht nur ein Gag. Die Teile von Pelz sind ja sehr teuer, vor allem für Europäer.

Kommentar von Neueinsteiger | 07.09.2014

Vielen Dank für die vielen Tipps und Ratschläge.

Leider ist es sehr schwierig so etwas online finden zu können - einmal mehr, eine schöne sehr schöne Orientierung, vielen Dank.

Die Handicaps des Putttests im kurzen als auch im langen Putt-Bereich erscheinen mir jedoch als etwas zu einfach gestaltet.

Kommentar von Egon Fortnagel | 12.02.2018

Herzlichen Dank für die guten Tipps zum putten.
Ich habe den Test gemacht und bin dabei zu folgendem Ergebnis gekommen:
ich habe Kurz Test 12 Punkte in fogemder Serienfolge
1-1-0-1-0
1-1-0-0-0
1-1-0-1-1
1-1-1-0-0
im lang Test 41
2-2-2-2-2
2-2-2-2-3
2-2-2-2-2
2-2-2-2-2
2-2-2-2-2
danach habe ich den lang Test mit zwei Bodenwellen und Loch bergab gespielt mit folendem Ergebnis:
2-2-3-4-3
2-1-3-3-2
2-3-2-3-3
2-3-2-2-4
also mit 11 Puuts mehr, was mir sagt es ist in ständig wechselnden Gefälen zu spielen um einen Mittelwert bilden zu können.
Mein Handicup ist +30 und ich spiele seit September 2013.

mit sportlichen Grüßen Egon Fortnagel